Result: Migration – Gesundheit – Demokratie. Soziale Teilhabe von Migrant:innen in ländlichen Räumen Deutschlands

Title:
Migration – Gesundheit – Demokratie. Soziale Teilhabe von Migrant:innen in ländlichen Räumen Deutschlands
Authors:
Publisher Information:
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), 2025.
Publication Year:
2025
Document Type:
Dissertation/ Thesis Doctoral thesis
Language:
German
DOI:
10.25593/open-fau-2227
Rights:
CC BY NC SA
Accession Number:
edsair.doi...........d1e14ef4a88332e5fdbb1320f726de18
Database:
OpenAIRE

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Was statistisch längst offensichtlich war, wurde in den 2000er Jahren nach langem Ringen auch politisch anerkannt: Deutschland ist ein Einwanderungsland. Dieses Bekenntnis weist nicht nur in die Vergangenheit, sondern betrifft gesellschaftliche Aushandlungen über Zugehörigkeit, kollektive Identität und Chancengleichheit in der Gegenwart und die Frage, wie das Einwanderungsland in der Zukunft gestaltet werden soll. Damit ist gleichzeitig die Frage verknüpft, wer in dem Prozess der Neuformierung als Einwanderungsland mitreden kann und wessen Perspektiven Gehör und Berücksichtigung finden. Migration wird so zu einem Katalysator für gesellschaftliche Selbstdefinition. Während die einen mehr Teilhabemöglichkeiten für alle fordern und für eine offene Gesellschaft eintreten, halten andere Migration für ein ordnungspolitisches Problem, das es zu ‚managen‘ gilt (Glathe & Gorriahn 2022). Migrant:innen und Migrantisierte, das heißt, Personen, die diskursiv als ‚migrationsanders‘ markiert werden, sind in diesem Zuge von gesellschaftlichen Dynamiken der Öffnung und Schließung betroffen, die ihre Möglichkeiten der sozialen Teilhabe und Selbstbestimmung beeinflussen (Glathe & Gorriahn 2022). Die Migrationsforscherin Naika Foroutan (2019a) hat zur Beschreibung dieser Zusammenhänge den Begriff der „postmigrantischen Gesellschaft“ geprägt. Angesichts der Allgegenwärtigkeit des Migrationsdiskurses argumentiert sie, dass sich Migration zu einem „Metanarrativ“ entwickelt habe, das stellvertretend für dahinterliegende Konflikte um Pluralität und Parität als Grundversprechen von demokratischen Gesellschaften stehe. Für eine postmigrantisch informierte Forschungspraxis bedeutet das, „migrantisch situiertes Wissen“ (Ehrmann 2022) zum Ausgangspunkt für Gesellschaftskritik zu nehmen. Konzeptionell bindet die postmigrantische Perspektive die Migrationsforschung an die allgemeine Sozialtheorie an und leistet einen einflussreichen Beitrag zur ‚Migrantisierung der Gesellschaftsforschung‘ (Bojadžijev & Römhild 2014). In der kritischen Migrationsforschung haben die Ideen Foroutans in jüngster Vergangenheit breite Rezeption erfahren. Bisher kaum beachtet wurde allerdings, dass soziale Exklusion, die im Zuge der Schließungsmechanismen hergestellt wird, nicht nur eine demokratietheoretische Dimension hat, sondern auch mit negativen Folgen für die gesundheitliche Chancengleichheit von Migrant:innen und Migrantisierten verknüpft ist. Zudem wurden zu Beginn des Dissertationsprojektes nur wenige Arbeiten aus einer dezidiert geographischen Perspektive vorgelegt (Ausnahme: Wiest 2020). Hinzu kommt, dass die spezifischen Teilhabebedingungen von Migrant:innen in ländlichen Räumen, die lange Zeit vorwiegend als Abwanderungsregionen galten, bislang noch nicht als ‚postmigrantisch‘ beschrieben wurden. An dieser Stelle ergeben sich vielfältige Potenziale für die Weiterentwicklung der geographischen Migrationsforschung, die sich kritisch mit den migrationsbedingten Wirkungen auf Räume und den räumlichen Wirkungen auf Migration auseinandersetzt. Inspiriert von postmigrantischem Denken und aufbauend auf den skizzierten Forschungsdesideraten verfolgte die vorliegende kumulative Dissertation das Ziel, Ansätze und Erkenntnisse aus der geographischen Gesundheitsforschung und der Demokratieforschung in die geographische Migrationsforschung einzubringen, um zu deren Weiterentwicklung beizutragen. Dazu ging die Arbeit von folgender übergeordneter Fragestellung aus: Wie können die geographische Gesundheitsforschung und die Demokratieforschung die geographische Migrationsforschung konzeptionell, methodologisch und empirisch bereichern? Soziale Teilhabe wird als Verbindungslinie zwischen den drei Forschungsfeldern konzeptualisiert und als die Möglichkeit verstanden, gesellschaftliche und räumlich-materielle Bedingungen mitzugestalten und sich durch dieses Handeln als selbstwirksam zu erleben. Anschließend an die Individuum-Struktur-Debatte in den Sozialwissenschaften werden dafür Bedeutungsverwandtschaften zwischen agency (Handlungsmacht, geogr. Migrationsforschung), sense of coherence (Kohärenzgefühl, geogr. Gesundheitsforschung) und active citizenship (aktive Bürgerschaft, Demokratieforschung) herausgearbeitet. Die spezifischen Bedingungen ländlicher Räume Deutschlands stellen den Teilhabekontext dar. Methodisch folgte die Arbeit den Prinzipien der partizipativen Forschung und der reflexiven Wende in der Migrationsforschung (Nieswand & Drotbohm 2014), die im Zuge der Kritik am methodologischen Nationalismus entstanden ist. Dieser Zugang zielte darauf ab, die Lebenswelten von Migrant:innen in ländlichen Räumen bessser zu verstehen. Im Rahmen dieser Dissertation wurden Migrant:innen als Personen definiert, deren Geburtsort nicht in Deutschland liegt. In diesem Zusammenhang wird die übergeordnete Fragestellung mit drei Teilfragen adressiert, die mit jeweils einem Fachaufsatz analytisch bearbeitet wurden: - Wie beschreiben Geflüchtete ihre Gesundheitssituation, ihre Erfahrungen mit Gesundheitsinfrastrukturen in ländlichen Räumen und wie realisieren sie Freizeitpraktiken vor dem Hintergrund struktureller Hürden? (#1) In Bezug auf strukturelle Benachteiligungen in der Erreichbarkeit von Gesundheitsinfrastruktur in ländlichen Räumen, wird in #1 das salutogenetische Erklärungsmodell von Gesundheit und Krankheit (Antonovsky 1979) eingeführt, um die Möglichkeiten von Geflüchteten, Gesundheitsressourcen zu akkumulieren, zu untersuchen. Es zeigt sich, dass Gesundheitsbelastungen bei Geflüchteten, die auf Gewalterfahrungen im Herkunftsland oder während der Flucht oder nicht-behandelte Erkrankungen im Ankunftskontext zurückgeführt werden, persistent sind und die Möglichkeiten der Teilhabe in verschiedenen Lebensbereichen stark einschränken, was zu zusätzlichem Stress führt. Im Umgang mit diesen Stressoren ermöglicht es das salutogenetische Modell, die individuelle Selbstbestimmungsfähigkeit und Handlungsmacht (agency) in den Zusammenhang mit Widerstandsressourcen von Geflüchteten zu setzen. Damit stellen Freizeitpraktiken, z.B. in den Bereichen Sport, Musik, Kultur oder Aufenthalten im Grünen, eine wesentliche Möglichkeit dar, Kontrolle über das eigene Leben zu erhalten und darüber Gesundheitsressourcen aufzubauen. Ergebnisse zeigen allerdings, dass Freizeitangebote vor Ort begrenzt sind und Geflüchtete zudem Erfahrungen des Nicht-Zugangs sowie der Diskriminierung machen (z.B. in Bezug auf Schwimmbadbesuch). Damit betont der Aufsatz die Bedeutung eines ‚mehr-als-medizinischen‘ Gesundheitsverständnisses in der geographischen Migrationsforschung, welches an der Lebenswelt von Geflüchteten ansetzt und agency und soziales Eingebundensein als Gesundheitsdeterminanten begreift. - Wie kann die Vielfalt der Begegnungsorte in einer Methodik erfasst und strukturiert werden, die für partizipative Forschungsdesigns mit marginalisierten Gruppen anschlussfähig ist? (#2) In #2 werden Begegnungsorte als zentrale Indikatoren für soziale Inklusion vor Ort konzeptionalisiert, die auf das Individuum, die Lokalgesellschaft und die Demokratie wirken. Aufbauend auf einer Literaturanalyse konnte gezeigt werden, dass qualitätvolle Begegnungen individuelles Wohlbefinden und Widerstandsressourcen fördern können (Kia-Keating & Ellis 2007, Chase et al. 2008, Delhey & Dragolov 2015). In der Tradition der Kontakthypothese (Allport 1954) können als positiv empfundene Begegnungen die Beziehungen innerhalb und zwischen verschiedenen Gruppen stärken und somit sozialer Fragmentierung vorbeugen (Putnam 2000). Physische Begegnungen können ein Gefühl des Vertrauens und der Verbundenheit unterstützen und schließlich auch Voraussetzungen für ein demokratisches Leben sein (Thrift 2005). Um lokal relevante Begegnungsorte erfassen und deren Potenzial für soziale Inklusion und Kohäsion vor Ort abschätzen zu können, wurde in diesem Aufsatz ein methodologischer Ansatz präsentiert, der die Vielfalt von Begegnungsorten aus einer lebensweltlichen Perspektive anhand der Dimensionen level of institutionalization, level of intentionality, level of inclusion und scale (horizontal/vertical) analysieren kann. Zugleich sensibilisiert der integrative Ansatz für die Bedeutung von sicheren Rückzugsorten (safe places), die besonders für marginalisierte Gruppen wichtig sind. Mit dem ortsbasierten Ansatz unterstreicht der Aufsatz die Vorteile eines Forschungsdesigns, das von lokalen Lebenswelten ausgeht und gleichzeitig Multiperspektivität in Bezug auf soziale Inklusion und Kohäsion einfordert. Daran kann sich die Anwendung unterschiedlicher Instrumente empirischer Sozialforschung anschließen. - Wie erhalten Migrant:innen Zugang zu freiwilligem Engagement in ländlichen Räumen und welche Wirkung erzielen sie dadurch für sich selbst, für die Zielgruppe des Engagements und für die Region? (#3) Soziale Teilhabe wird in ländlichen Räumen in besonderer Weise über freiwilliges Engagement vermittelt. Aufsatz #3 fokussiert daher Bedeutungen, Motive, Zugänge, Praktiken und Wirkungen des freiwilligen Engagements von Migrant:innen in ländlichen Räumen. Die Ergebnisse zeigen, dass das formalisierte Konzept „Ehrenamt“ bei Neuzugewanderten nicht immer bekannt ist und in unterschiedlichen Herkunftskontexten oft als informelle (und meist selbstverständliche) Hilfe für andere verstanden wird. Freiwilliges Engagement stellt für Migrant:innen eine Gelegenheit dar, um Fähigkeiten und Erfahrungen aus dem Repertoir an erlernten Praktiken aus der Vergangenheit (vgl. Emirbayer & Mische 1998) einzubringen und zu verbessern und sich damit im Ankunftskontext als selbstwirksam zu erfahren. Der Aufbau von sozialen Kontakten sowie die Förderung der Bleibeorientierung sind weitere positive Effekte des freiwilligen Engagements. Engagierte Migrant:innen tragen nicht zuletzt zum Erhalt von lokalen (Vereins-)Infrastrukturen bei (Mitmachen), etablieren neue Orte (z.B. in Bezug auf die Religionsausübung oder Treffpunkte für Frauen) (Mitgestalten) und übernehmen Verantwortung vor Ort (z.B. im Elternbeirat oder im Gemeinderat) (Mitbestimmen) (vgl. Gluns et al. 2021). Über das freiwillige Engagement nehmen Migrant:innen eine Mittlerrolle ein und übernehmen z.B. Übersetzungen, klären in Bezug auf kulturell bedingte Missverständnisse auf oder motivieren andere zum Engagement. Durch diese Zusammenhänge stellt der Aufsatz die Bedeutung eines inklusiven Verständnisses von citizenship heraus, das sich insbesondere vor dem Hintergrund der spezifischen Bedingungen in ländlichen Räumen entlang von freiwilligem Engagement entwickeln kann. Die kumulative Dissertation konnte herausarbeiten, dass soziale Teilhabe von Migrant:innen nicht nur eine demokratietheoretische sondern auch eine gesundheitsbezogene Dimension hat. Diese mehrdimensionalen Wirkungen von sozialräumlicher Exklusion könnten in künftigen Arbeiten der geographischen Migrationsforschung stärker Berücksichtigung finden. Im Sinne der Anbindung der Migrationsforschung an die Sozialtheorie, wie sie im Zuge der postmigrantischen Gesellschaft forciert wird, kann die Geographie beispielsweise dazu beitragen, für die Bedeutung von vielfältigen Begegnungsorten für den lokalen gesellschaftlichen Zusammenhalt zu sensibilisieren und auch safe places als integrationsrelevante Orte zu fassen. Hierfür konnte im Rahmen der Dissertation ein methodisches Instrumentarium entwickelt werden, das in verschiedene Kontexte transferiert werden kann. Mithilfe von Ansätzen und Erkenntnissen der Demokratieforschung konnte gezeigt werden, dass Konsensorientierung und Vermittlung nicht bedeutet, Konflikte und Machtasymmetrien in superdiversen Gesellschaften zu ignorieren, sondern vielmehr das Potenzial in sich bergen, eine aktualisierte und postkolonial informierte Diskursethik zu entwickeln, die der Vorstellung einer ‚Demokratie als Lebensform‘ im Einwanderungsland nach der Migration nahekommt. Hieran können künftige Arbeiten anschließen, die zur Weiterentwicklung der postmigrantischen Gesellschaft beitragen möchten. Aus einer kritischen Perspektive ergeben sich hier vielfältige Gerechtigkeitsfragen, die in Zukunft vermehrt aufgegriffen werden könnten, wie z.B. die Frage nach Anerkennungsgerechtigkeit, prozeduraler Gerechtigkeit oder epistemischer Gerechtigkeit.
What had long been statistically obvious was also officially recognised in the 2000s after a long political struggle: Germany is a country of immigration. This acknowledgement not only points to the past, but also concerns social negotiations about belonging, collective identity and equal opportunities in the present and includes the question of how the country of immigration should be shaped in the future. At the same time, this raises the question of who can have a say in the process of reorganisation as a country of immigration and whose perspectives will be heard and taken into account. Migration thus becomes a catalyst for societal self-definition. While some demand more opportunities for participation for all and advocate for an open society, others see migration as a regulatory problem that needs to be “managed” (Glathe & Gorriahn 2022). Migrants and migrantised persons, i.e. people who are discursively marked as “migrant others”, are affected by social dynamics of opening and closing that influence their opportunities for social inclusion and self-determination (Glathe & Gorriahn 2022). Migration scholar Naika Foroutan (2019a) has coined the term ‘post-migrant society’ to describe these contexts. In view of the omnipresence of the migration discourse, she argues that migration has developed into a “metanarrative” that stands for underlying conflicts about plurality and parity as a fundamental promise of democratic societies. For a post-migrant-informed research practice, this means taking “migrant-situated knowledge” (Ehrmann 2022) as the starting point for social criticism. Conceptually, the post-migrant perspective links migration research to general social theory and makes an influential contribution to the ‘migrantisation of social research’ (Bojadžijev & Römhild 2014). Foroutan's ideas have recently been widely recognised in critical migration research. However, little attention has so far been paid to the fact that social exclusion, which is produced in the course of the closure mechanisms, not only has a democratic-theoretical dimension, but is also linked to negative consequences for the equal health opportunities of migrants and migrantised persons. In addition, at the beginning of the dissertation project, only a few works were presented from a decidedly geographical perspective (exception: Wiest 2020). In addition, the specific conditions for participation of migrants in rural areas, which for a long time were predominantly regarded as regions of emigration, have not yet been described as “post-migrant”. At this point, there lies a great potential for the further development of geographical migration research, which takes a critical look at both the migrationrelated effects on spaces and the spatial effects on migration. Inspired by post-migrant thinking and building on the research desiderata outlined above, the aim of this cumulative dissertation was to incorporate approaches and findings from geographical health research and democracy research into geographical migration research in order to contribute to its further development. The thesis was based on the following overarching question: How can geographical health research and democracy research enrich geographical migration research conceptually, methodologically and empirically? Social inclusion is conceptualised as a link between the three fields of research and understood as the possibility of helping to shape social and spatial-material conditions and experiencing oneself as selfeffective through this action. Following on from the individual-structure debate in the social sciences, I will work out the links in meaning between agency (geographic migration research), sense of coherence (geographic health research) and active citizenship (democracy research). The specific conditions of rural areas in Germany represent the participation context. Methodologically, the dissertation followed the principles of participatory research and the reflexive turn in migration research (Nieswand & Drotbohm 2014), which emerged in the course of criticism of methodological nationalism. This approach aimed to better understand the lifeworlds of migrants in rural areas. In the context of this dissertation, migrants were defined as people whose place of birth is not in Germany. In this context, the overarching question is addressed with three sub-questions, each of which was analysed with a research article: - How do refugees describe their health situation, their experiences with health infrastructures in rural areas and how do they realise leisure practices against the background of structural hurdles? (#1) With regard to structural barriers in the accessibility of health infrastructures in rural areas, the salutogenic explanatory model of health and disease (Antonovsky 1979) is introduced in #1 in order to investigate the possibilities of refugees to accumulate health resources. It has been shown that refugees' health burdens, which are attributed to experiences of violence in their country of origin or during their flight or to untreated diseases in the context of their arrival, are persistent and severely restrict their ability to participate in various areas of life, leading to additional stress. In dealing with these stressors, the salutogenic model makes it possible to link individual self-determination and agency to the resilience resources of refugees. Leisure practices, e.g. in the areas of sport, music, culture or outdoor activities, thus represent an essential opportunity to maintain control over one's own life and to build up health resources. However, results show that local leisure activities are limited and that refugees also experience non-access and discrimination. The article thus emphasises the importance of a “more-than-medical” understanding of health in geographical migration research, which is based on the lifeworld of refugees and understands agency and social inclusion as determinants of health. - How can the diversity of places of encounter be mapped and structured in a methodology that is compatible with participatory research designs involving marginalised groups? (#2) In #2, places of encounter are conceptualised as key indicators of local social inclusion that have an impact on the individual, local society and democracy. Based on a literature review, it has been shown that high-quality encounters can promote individual well-being and resilience resources (Kia-Keating & Ellis 2007, Chase et al. 2008, Delhey & Dragolov 2015). In the tradition of the contact hypothesis (Allport 1954), encounters that are perceived as positive can strengthen relationships within and between different groups and thus prevent social fragmentation (Putnam 2000). Physical encounters can foster a sense of trust and connectedness and ultimately form the foundation for a democratic life (Thrift 2005). In order to identify locally relevant places of encounter and assess their potential for local social inclusion and cohesion, this article presents a methodological approach that can analyse the diversity of places of encounter from a lifeworld perspective using the dimensions of level of institutionalisation, level of intentionality, level of inclusion and scale (horizontal/vertical). Simultaneously, the integrative approach raises awareness of the importance of safe places, which are particularly important for marginalised groups. With the place-based approach, the research article emphasises the advantages of a research design that is based on local lifeworlds and at the same time demands multiperspectivity with regard to social inclusion and cohesion. This can be followed by the application of different methods of empirical social research. - How do migrants gain access to volunteering in rural areas and what impact do they achieve for themselves, for the target group of the volunteering and for the region? (#3) In rural areas, social inclusion is mediated in a special way through volunteering. Research article #3 therefore focusses on the meanings, motivations, access, practices and impact of volunteering by migrants in rural areas. The results show that the formalised concept of ‘volunteering’ is not always familiar to new migrants and is often understood as informal (and usually taken for granted) help for others in different contexts of origin. Volunteering represents an opportunity for migrants to contribute and improve skills and experiences from their repertoire of learnt practices from the past (cf. Emirbayer & Mische 1998) and thus experience themselves as self-effective in the context of arrival. Other positive effects of volunteering are the development of social contacts and the encouragement of people to stay. In doing so, migrants also contribute to the maintenance of local (club) infrastructures (joining in), establish new places (e.g. in relation to religion or meeting places for women) (codesign) and take on local responsibility (e.g. on the parents' council or municipal council) (co-determination) (cf. Gluns et al. 2021). Through volunteering, migrants take on a mediating role and, for example, take on translations, clarify culturally related misunderstandings or motivate others to get involved. Through these connections, the article emphasises the importance of an inclusive understanding of citizenship, which can develop along the lines of volunteering, especially against the background of the specific conditions in rural areas. The cumulative dissertation was able to work out that the social inclusion of migrants has not only a democratic-theoretical but also a health-related dimension. These multidimensional effects of sociospatial exclusion could be given greater consideration in future work on geographical migration research. In terms of linking migration research to social theory, as is being promoted in the course of the post-migrant society, geography can, for example, help to sensitise people to the importance of diverse places of encounter for local social cohesion and also to understand safe places as places relevant to integration. To this end, the dissertation developed a methodology, that can be transferred to different contexts. With the help of approaches and findings from democracy research, it was possible to show that consensus orientation and mediation do not necessarily mean ignoring conflicts and power asymmetries in super-diverse societies, but rather bear the potential to develop an updated and postcolonially informed discourse ethics that comes close to the idea of a “democracy as a way of life” in the country of immigration after migration. Future research that aims to contribute to the further development of post-migrant society can follow on from this. From a critical perspective, there are many questions of justice that could be increasingly addressed in the future, such as the question of recognition justice, procedural justice or epistemic justice.